Schwarzfahren
Ich komme zwar erst jetzt dazu, mich darüber zu brüskieren, aber für das thema ist es wohl nie zu spät: Es geht um das Schwarzfahren. Damit sind in diesem Fall aber nicht die Gothics gemeint, die aufgrund ihrer Kleiderwahl grundlegend schwarz fahren, weil bei denen das "Bunt-Fahren" nicht möglich ist. Nein, es geht um jene Menschen, die keinen Fahrschein haben.
Wenn man mal genau hinsieht, ist das spannend: Donnerstagmorgen: Gleicher Tagesablauf: Aufstehen, Alulamellen hoch, Bad, anziehen, los. Zur Haltestelle. An der Haltestelle stehen zwei Männer mit einer grünen Karte an einem Schlüsselband um den Hals. In der Bahn gleich an den Automaten. Ich stehe vorn.
Die Männer beginnen, die Fahrkarten zu kontrollieren. Als der eine gerade eine junge Frau (Mir fällt gerade ein, dass ich die aus dem Laden kenne, in dem ich meine Rollos gekauft habe...) in der hinteren Sitzreihe nach ihrem Fahrausweis fragt, läuft ein Mann in seinem Rücken zügig nach hinten, setzt sich und atmet tief durch. Unbemerkt vom Kontrolleur. Ein zweiter Mann schließt plötzlich seine Augen und lehnt den Kopf an die Scheibe. Auch er soll seinen Fahrschein vorzeigen, doch er macht keine Anstalten für eine Reaktion. Es sieht aus als schliefe er. Nach dem zweiten Antippen und dem dritten lautstarken "Junger Mann! Ihren Fahrausweis bitte!" gibt der Kontrolleur auf.
Weiter vorn sitzt eine Gruppe Jugendlicher. Der erste zeigt seinen Fahrausweis, während der zweite in seiner Geldbörse wühlt. Er steht auf um besser suchen zu können, verdeckt dabei die Sicht auf die anderen beiden, während der erste dem dritten seinen Fahrschein gibt. Danach zeigt der Zweite seinen und der Dritte den Fahrschein des Ersten. Mission erfolgreich. Mit den Jungs geh ich ich definitiv nicht zum Pokern.
Die Sache scheint Volkssport zu werden. Ich war jedenfalls vorbildlich... immerhin ist der ÖPNV eine Sache, die mir nützt. Da kann ich es auch utnerstützen.
